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Ratgeber über Insektenhotels und Nützlingsunterkünfte

Gäste im Insektenhotel: Wer zieht in meinen Unterschlupf ein?

Nicht nur der richtige Standort und die korrekte Füllung eines Insektenhotels sind für das Aufstellen wichtig. Mindestens genauso wesentlich ist aus meiner Sicht das Wissen darüber, welche Gäste sich in einem Insektenhotel überhaupt ansiedeln. Diese Seite handelt daher von den Insekten, die Sie in einer Nützlingsunterkunft vorfinden und ich versuche zu erklären, wie Sie diese am besten dazu bringen, überhaupt zu kommen.

Solitär lebende Wildbienen als Gäste im Insektenhotel

Die solitär lebenden Wildbienen gehören zu den eifrigsten Gästen in den heimischen Gärten, wenn man sie nur lässt. Hier eine Übersicht über die bekanntesten Vertreter. Bauen Sie Insektenhotels* und Nisthilfen in Ihren Garten, dann können Sie das eine oder andere Exemplar zu ihren Hotelgästen zählen.

Mauerbienen

Die bekanntesten Vertreter sind die gehörnte Mauerbiene und die rote Mauerbiene. Beides sind solitär lebende Wildbienen, die Ihre Nester gerne in Hohlräume, Ritzen aber natürlich auch hohle Halme und Löcher bauen. Daher sind nehmen Sie auch gerne Nisthilfen und Nützlingsunterkünfte in Anspruch, wenn die für sie geeigneten Füllungen bereit stehen.

Mauerbiene

Zwei Mauerbienen bei der Paarung. Errichten Sie ein Insektenhotel und dann können Sie so etwas auch im eigenen Garten beobachten.

Die Weibchen werden etwa 12 bis 16 mm lang. Wenn Sie eine Mauerbiene mit zwei kleinen Hörnern zwischen den Fühlern entdecken, handelt es sich um eine gehörnte Mauerbiene. Mauerbienen sind zwar kleiner als Hummeln, werden aber manchmal mit ihr verwechselt.

Mauerbienen sind zeitig im Frühjahr zu sehen (meist schon ab Anfang März). Haben es sich ein paar Exemplare in Ihrer Nisthilfe bequem gemacht, durchbrechen Sie dann, wenn es wärmer wird, den Nestverschluss und verlassen das Insektenhotel.

Sie ernähren sich von Nektar und Pollen. Die Mauerbiene zählt zu den bekanntesten solitär lebenden Bienen und ist ein gern gesehener Gast – auch in meinem Garten. Es handelt sich um an und für sich eher friedfertige Insekten, die kaum stechen. Ihr Laib ist sehr behaart, sodass Pollen gut haften bleiben. Diese streifen unter anderem auch im Nest (also bestenfalls in einem ihrer Brutgänge im Insektenhotel) ab, um die Larven davon zu ernähren.

So können Sie die Mauerbiene anlocken:

  • Stellen Sie ein Insektenhotel zur Verfügung
  • Lassen Sie pflanzen mit hohlen Stängeln bis in das Frühjahr hinein stehen.
  • Achten Sie darauf, dass von Spätherbst bis zum Frühjahr immer etwas blüht.

Pelzbienen

Auch diese Bienen leben solitär und sind schon sehr zeitig im Frühling aktiv. Wie der Name schon sagt, ist die Behaarung dieser Insekten enorm. Ihre Augen sind eher länglich und der auch behaarte Hinterleib weist helle Streifen auf.

Gäste im Insektenhotel Pelzbiene

Die Pelzbiene: Haare ohne Ende, schmale Augen und Streifen am Hinterleib.

Pelzbienen ernähren sich von Nektar. Wenn Sie folgende Pflanzen um Ihr Insektenhotel bereitstellen, haben Sie große Chancen, dass sich Pelzbienen auch ansiedeln: Blaukissen, Tulpen, Lerchensporn, Mahonie, Schwarz-, Weiß- und Sanddorn, Taubnesseln, Traubenhyazinthen, Zierjohannisbeeren, Schneeheiden und Obststräucher.

Die bekanntesten Pelzbienenarten sind:

Die größte Chance, dass sich in einem Insektenhotel eine solche Biene ansiedelt ist bei der Waldpelzbiene oder der Frühlings Pelzbiene (Gemeine Pelzbiene) am ehesten gegeben. Sie legen die Eier bevorzugt in (morsches) Holz oder lehm- sowie lößhaltige Fugen und Spalten von Natursteinmauerwerk oder Hausmauern ab. Die Pelzbiene steuert im Notfall auch Arbeitsleistung bei und nistet nicht nur in vorgefertigten Bambus- oder Schilfröhrchen.

Auch diese Bienen werden oft mit Hummeln verwechselt, da sie sehr stark behaart sind. Die Flugzeit beginnt bereits im März (so wie bei der Mauerbiene).

Maskenbienen

Mehr als 30 Arten der Maskenbiene tummeln sich hierzulade in Wald, Park und Garten. Auch bei ihr ist der Name Programm: Am Kopf ziert eine meist weiße Maske den ansonsten schwarzen Körper der Biene. Dies gilt allerdings nur für die Männchen. Diese Tiere sind nicht behaart.

Die Körperlänge der Maskenbiene beträgt in aller Regel so um die 6 bis 9 mm. Die Eiablage erfolgt bevorzugt in sehr schmalen Gängen von 2 bis 4 mm, sodass Sie in Ihrem Insektenhotel auch unbedingt Bohrungen oder Schilfhalme mit diesem Durchmesser zur Verfügung stellen sollten.

Diese Biene ernährt sich wie andere auch von Pollen und Nektar. Ihre Flugzeit ist etwas später als die der Mauerbiene und dauert von etwa Juni bis August an. Maskenbienen sind in aller Regel sehr friedliche und daher ungefährlich Tiere.

So können Sie die Maskenbiene anlocken:

  • Stellen Sie ein Insektenhotel* zur Verfügung.
  • Stellen Sie darin Nistgänge mit 2 bis 4 mm und sauberen Bohrlöchern zur Verfügung.

Wollbienen

Diese Biene ist an und für sich in fast ganz Europa verbreitet. Ihren Lebensmittelpunkt haben diese Insekten in Gärten, Parks und anderen naturnahmen Plätzen. Die Weibchen werden etwa 10 bis 12 mm groß, die Männchen 14 bis 18 mm.

Wollbiene

Die Wollbiene: Charakteristische gelb/schwarze Zeichnung am Hinterleib und eine Größe von bis zu 18 mm.

Charakteristisch ist eine gelbe Fleckung bzw. gelbe Bänderung am Hinterleib. Eine Behaarung ist schwach vorhanden. Die Weibchen besitzen auf der Unterseite des Hinterleibes eine „Pollensammelbürste“.

Die Nistplätze beschränken sich auf Hohlräume, Erdlöcher, Spalten in Fels und Stein sowie Mauerwerk. Daher nehmen die Wollbienen auch Insektenhotels und Nisthilfen recht gut an, wenn Sie die Umgebung auch entsprechend ausgestalten.

So können Sie die Wollbiene anlocken:

  • Stellen Sie ein Insektenhotel* zur Verfügung.
  • Die Nistgänge sollten rund 6 bis 8 mm betragen.
  • Empfohlene Pflanzen in der Umgebung für den Nestbau: Sand-Strohblume, Deutscher Ziest, Woll-Ziest, Kranz-Lichtnelke, Flockenblumen, Weißfilziges Greiskraut, Quitten

Der Nestverschluss erfolgt nach außen hin durch einen Wollpfropfen, hauptsächlich bestehend aus Pflanzenhaaren.

Blattschneiderbienen

Die Weibchen der Blattschneiderbienen – darum auch der Name – schneiden kleine Stückchen von Blättern aus, um damit das Nest auszukleiden. Auch der Verschluss der Brutstätte  nach Außen hin ist demnach zum großen Teil aus Blattstücken gemacht – ein Indiz dafür, dass im Inneren eine Larve dieser Bienenart heranwächst.

Gast im Insektenhotel Blattschneiderbiene

Die Blattschneiderbiene ist eine gefährdete Art, für die es sich auszahlt, ein Insektenhotel aufzustellen. Erforderlicher Gangdurchmesser: 6 bis 8 mm.

Diese Bienen haben als markantestes Merkmal ein nach oben gestrecktes Hinterteil. Auch der breite Kopf ist ein eindeutiges Indiz dafür, dass es sich um eine solche Biene handelt.

Derzeit sind – obwohl es viele unterschiedliche Arten gibt – die Blattschneiderbienen in ihrem Bestand gefährdet. Die Gründe dafür sind vielfältig: Starke Umweltbelastungen, Mangel an Nistplätzen, Verminderung des Nahrungsangebotes.

Sie können daher mit der Bereitstellung eines Insektenhotels dazu beitragen, dass diese Biene wieder ein Stück Lebensraum dazu gewinnt. Die Nistgänge sollten etwa 6 bis 8 mm groß sein, damit diese eher große Biene auch genügend Platz hat.

Scherenbienen

Auch die Scherenbienen sind sogenannte Bauchsammler – sie haben an der Unterseite feine Haare, an denen Pollen haften. So können Sie diese zum Nest transportieren. Es gibt über 50 bekannte Arten und daher ist diese Biene bei uns sehr weit verbreitet.

Die einheimischen Arten werden rund 4 bis 14 mm lang. Scherenbienen sind insgesamt schwach behaart, relativ schmal und haben sehr starke Unterkiefer (was auch nicht verwundert – siehe Namensgebung).

Diese Bienen haben Ihre Flugzeit in etwa von Mai bis August und leben solitär. Das Nisten in Hohlräumen, Totholz oder hohlen Halmen ist keine Seltenheit, weshalb Scherenbienen auch in Insektenhotels ein gern- und oftgesehener Zimmergast sind. Besiedelt werden üblicher Weise Niströhren von 3 bis 5 Millimeter Durchmesser.

Der Nestverschluss besteht aus Mörtelähnlichem Material, das mit winzigen Steinchen oder Sand durchzogen ist. Die meisten Arten von Scherenbienen sind auf bestimmte Pollen spezialisiert. Man kann sie von April bis Juni beobachten (Flugzeit).

Löcherbienen

Die Löcherbiene wird rund 6 bis 8 mm lang und ist schwarz. Ihr markantestes Merkmal sind schmale, weiße Fransen am Hinterrand des Rückenteils. Sie besitzen einen spitz zulaufenden Kopf. Das Abdomenende der Männchen ist eingekrümmt, wie man das bei Bienen öfters sieht.

Löcherbienen sind in ganz Europa sehr weit verbreitet und können auch schon mal sehr hoch Leben (bis zu etwa 1.500 m). Ihr bevorzugter Lebensraum sind Waldränder, Gärten in Siedlungen oder auch Streuobstwiesen.

Zum Nisten werden bevorzugt Tothölzer, aber auch Halme und andere Löcher mit idealen Durchmessern von etwa 3 bis 4 mm genutzt. Bei der Nahrung haben sich Löcherbienen auf Korbblütler, wie Rainfarn, Schafgabe oder Disteln spezialisiert. Ihre Flugzeit ist von Juni bis September/Oktober.

Die Bienen verschließen ihr Nest mit Mörtelähnlichen Materialien oder Harz, das auch mit kleinen Steinchen oder Pflanzenteilen vermischt ist.

So können Sie die Löcherbiene anlocken:

  • Stellen Sie ein Insektenhotel* zur Verfügung.
  • Die Nistgänge sollten rund 3 bis 4 mm betragen.
  • Empfohlene Pflanzen in der Umgebung für den Nestbau: Sand-Strohblume, Deutscher Ziest, Woll-Ziest, Kranz-Lichtnelke, Flockenblumen, Weißfilziges Greiskraut, Quitten

Solitär lebende Wespen als Gäste im Insektenhotel

Nicht nur Wildbienen, sondern auch solitär lebende Wespen sind eine Option für Ihr Insektenhotel. Hier drei bekannte Vertreter in aller Kürze:

Lehmwespen

Lehmwespen erlangen eine Körperlänge von rund 7 bis 11 mm. Sie zählt zur Familie der Falterwespen und ist ein Hautflügler. Die Flugzeit ist etwa von Mai bis September jeden Jahres.

Lehmwespe

Eine Lehmwespe mit klassische Taille und speziellen Flügeln: Sie ist kaum aggressiv und ein möglicher Gast im Insektenhotel.

Im Insektenhotel fühlt sich die Lehmwespe in hohlen Pflanzstängeln aber auch Totholz am wohlsten. Sie weist eine sehr schmale Taille auf besitzt eine schöne, schwarz-gelbe Zeichnung.

Der äußere Verschluss des Nistganges erfolgt in aller Regel mit Lehm. Diese Wespen verhalten sich kaum aggressiv und auch für die Nahrung von uns Menschen ist dieses Insekt nicht empfänglich – ganz im Gegensatz zur Echten Wespe. Sie brauchen also keine Angst vor ihr zu haben, obwohl die Verwechslungsgefahr durchaus gegeben ist.

Mit einem Schilfrohr in Ihrer Nützlingsunterkunft können Sie es schaffen, dass diese Einzelgänger-Wespe sich ein Zimmer nimmt.

Grabwespen

Diese Wespen sind etwas kleiner als Lehmwespen und haben eine Länge von rund 2 bis 5 mm. Hierzulande kennt man über 200 Arten. Das äußere Erscheinungsbild ist dementsprechend: Von komplett schwarz bis gelb gestreift schwirrt so einiges herum.

Wie auch die Lehmwespe bevorzugt die Grabwespe zur Eiablage hohle Schilfrohre oder geeignete und saubere Bohrlöcher in einem Insektenhotel. In der freien Natur würde sie dazu aber eher Altholz sandige Materialien vorziehen.

Die Flugzeit hat sie etwa von Juni bis September. Sie sehen diese Wespe daher vor allem im Hochsommer. Sie ernährt sich von Pollen und Nektar. Nachdem der Nachwuchs Proteine braucht, werden die einzelnen Kammern auch immer mit Insekten bestückt: Blattläuse, Ameisen, kleine Spinnen, etc.

Für den Menschen sind Grabwespen an uns für sich harmlos. Der Stachel wird in erster Linie zum Lähmen der Nahrung für die Larven benötigt.

Goldwespen

Die schillerndsten Geschöpfe, die sich einem Insektenhotel nähern können, sind meiner Ansicht nach Goldwespen. Da ich kein adäquates Bild hatte, habe ich auf eines der Rubinschwanzwespe (selbe Familie) zurückgegriffen.

Rubinschwanzwespe

Die Rubinschwanzwespe – eine nahe verwandte der Goldwespe, die so ähnlich aussieht.

Sie erlangt eine Körpergröße von 4 bis 15 mm. Beobachtbar ist sie hauptsächlich während ihrer Flugzeit von April bis September.

Im Insektenhotel bedienen sie sich einer kleinen Gemeinheit: Sie nisten in Gängen von Wirtsinsekten und  sind daher Parasiten. Die Weibchen bedienen sich an bereits befüllten Brutröhrchen und verschließen diese nach der Eiablage wieder. Die Goldwespe schlüpft dann meist vor der eigentlichen Larve und vertilgt diese früher oder später.

Auch diese Wespen sind für den Menschen ungefährlich – ich würde Ihnen vergönnen, dass Sie einmal eine vors Gesicht bekommen.

Hummeln in Ihrer Nützlingsunterkunft

Auch Hummeln sind willkommene Gäste im Insektenhotel, denn – auch wenn es nicht so wirkt – die Hummelpopulation wird immer geringer. Sei es durch Einsatz von Pestiziden oder der zunehmenden Bodenversiegelung.

Hummel als Gast im Insektenhotel

Die Hummel: Bei uns bereits stark gefährdet. Wenn Sie einen Hummelkasten als Nisthilfe aufstellen leisten Sie daher einen wichtigen Beitrag zum Erhalt dieser Tiere.

In Europa kennt man rund 70 Arten von Hummeln, weltweit etwa 300. In Deutschland kennt man zwar auch etwa 30 Arten, wovon in Wirklichkeit aber nur noch 6 stärker vertreten sind. Sie ernähren sich, wie Bienen, von Pollen und Nektar, den Sie bevorzugt rund um ihr Quartier einsammeln. Es handelt sich bei der Hummel um ein sehr friedfertiges Insekt, das zum Unterschied zur solitär lebenden Wildbiene ein staatenbildendes Tier ist.

Wenn Sie ein Insektenhotel für Hummeln errichten wollen, müssen Sie es auf dieses Insekt abstimmen. Ihre Flugzeit beginnt im Februar, während andere Insekten noch inaktiv sind. Das liegt daran, dass ihr aufgrund ihres Körperbaues Kälte nicht so viel anhaben kann.

So können Sie die Hummel anlocken:

  • Stellen Sie ein Insektenhotel zur Verfügung, das speziell für Hummeln ausgelegt ist.
  • Füllen Sie dieses Hotel mit natürlichen Materialien, wie Sperrholz, Rindenholz, Ton oder Steinen
  • Unterschiedliche Hummelarten brauchen unterschiedliche Materialien: Erdhummeln – Steine, Ackerhummeln – Totholz, Mooshummeln – Moos.
  • Metall oder Plastik haben in der Nisthilfe für Hummeln nichts zu suchen.

Alternativ zum Selbstbau könnten Sie sich auch einen Hummelkasten zulegen, der etwas anders aufgebaut ist, als ein herkömmliches Insektenhotel.

Florfliegen als Gäste im Insektenhotel

Bisher waren Bienen, Wespen und Hummeln im Fokus dieses Artikels. Es gibt aber auch eine Reihe anderer Gäste im Insektenhotel – allen voran die Florfliege.

Florfliege

Die Florfliege vertilgt viele Blattläuse und daher zahlt sich die Ansiedlung im Garten durchaus aus.

Die Florfliege ist eine grünliches Insekt mit relativ großen Flügeln (Spannweite bis zu 3 cm). Es handelt sich um einen natürlichen Schädlingsbekämpfer, dessen Einquartierung in einem Insektenhotel daher durchaus Sinn macht. Meiner Ansicht nach sollte das aber in einem separaten Quartier erfolgen und nicht unbedingt gemischt mit Wildbienen.

Haben Sie Blattläuse in Ihrem Garten, haben Sie mit der Florfliege den perfekten Bekämpfer gefunden. Nicht umsonst werden die Larven dieser Fliege auch las Blattlauslöwen bezeichnet. Erwachsene Tiere ernähren sich von Nektar und Pollen sowie vom Honigtau der Blattläuse.

So können Sie die Florfliege anlocken:

  • Stellen Sie eine Behausung speziell für Florfliegen zur Verfügung.
  • Füllen Sie diese mit Holzwolle.
  • Färbeln Sie die Unterkunft rot ein – das lockt Florfliegen besonders an.

Übrigens: Ein weiterer Grund, warum Florfliegen und Wildbienen nicht unbedingt im selben Hotel einquartiert werden sollten ist, dass Florfliegen Pollen zum Fressen gern haben und somit oft diese wertvoll gesammelte Nahrung den Wildbienen wegstehlen.

Ohrwürmer

Der Gemeine Ohrwurm ist die Art, die in unseren Gefilden mit Abstand am häufigsten vorkommt. Obwohl sie für die meisten Menschen einfach nur grausige Viecher sind, haben Ohrwürmer doch eine wichtige Rolle im Garten. Was viele nämlich nicht wissen: Sie sind Nützlinge, da sie sich liebend gern von Blattläusen und deren Eiern ernähren.

Die Körperlänge von Ohrwürmern beträgt in der Regel maximal 16 mm. Sie haben zwei Zangen am Hinterleib und weisen eine rot-braune Färbung auf. Die Weibchen suchen sich zum Brüten meist Löcher in der Erde oder unter der Rinde. Natürlich siedeln sich solche Insekten auch in einem Insektenhotel an, wenn Sie eines zur Verfügung stellen.

Ohrwürmer sind nachtaktive Tiere, die sich unter tags meist verkriechen. Meinem Dafürhalten wäre es keine schlechte Idee, das Ohrwurmquartier von denen anderer Insekten wie Wildbienen zu separieren. Als Füllung kommt zum Beispiel Holzwolle in Betracht oder ein anderes Material, unter dem sich der Ohrwurm verkriechen kann.

Marienkäfer als Gäste im Insektenhotel

Auch Marienkäfer sind das eine oder andere Mal bezaubernde Gäste im Insektenhotel* – jedoch möchte ich gleich voranschicken, dass diese Insekten sicherlich nicht die häufigste Besiedelungsart darstellen. Marienkäfer fressen Mehltau (das ist ein Pflanzenschädling) und können daher auch als Nützling in Ihrem Garten interessant sein.

Es gibt unterschiedliche Zugänge, den Marienkäfern Schutz und Platz zu bieten: Ich halte am ehesten noch Holzwolle und Rindenmulch geeignet. Tannenzapfen halte ich nicht für sinnvoll, da ich nicht glaube, dass sich ein Marienkäfer hier einfinden wird. (Zapfen sind für mich das klassische Bausatz Produkt: Ist billig, braucht viel Platz, bringt aber leider eher wenig – zumindest nach meiner Erfahrung).

Ein Marienkäfer nutzt das Hotel lediglich als Schutz- und Winterquartier. Daher ist ein isolierendes Material, wie die Holzwolle gut für dieses Insekt. Ob es tatsächlich Marienkäfer anlockt – darüber streiten sich selbst Experten. Aber einen Versuch ist es allemal wert. Es ist auch keine schlechte Idee, die Holzwolle separat zur Verfügung zu stellen – beispielsweise in einem umgedrehten und mit Draht verschlossenem Blumentopf, der von einem Ast baumelt. So kommen sich Bienen und Käfer erst gar nicht in die Quere.

Schmetterlinge

Last but not least sind auch Schmetterlinge immer wieder in Insektenhotels* vorzufinden. Pünktlich zur Sommerzeit im Juni bestäuben sie die Blüten im Garten und daher macht die Bereitstellung eines Unterschlupfs auch für diese Insekten Sinn.

Tagpfauenauge

Gäste im Insektenhotel: Ein Tagpfauenauge ist ein möglicher Kandidat.

Zum Unterschied von herkömmlichen Füllungen (Bambus, Holzwolle, Schilf, etc.) brauchen Schmetterlinge ein eigenes Fach. Dieses bietet guten Schutz. So ein Fach hat Eingänge in Form von Schlitzen mit unterschiedlichen Breiten von rund 20 bis 30 mm.

In diesem Fach sollten Sie dünne Äste mit einem Durchmesser von maximal 5 mm bereitstellen. Diese sollten frisch und noch biegsam sein. Sie haben den Vorteil einer guten Wärmespeicherung und bieten Platz zum Niederlassen der Tiere.

Übliche Arten von Schmetterlingen, die sich ansiedeln:

  • Tagpfauenauge
  • Zitronenfalter
  • Kleiner Fuchs
  • Distelfalter
  • Admiral

Schmetterlinge kommen gerne, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind:

  • Brennnesseln sind eine wichtige Nahrungsquelle und sollten daher in unmittelbarer Nähe des Hotels zur Verfügung stehen.
  • Der Duft des Sommerflieders zieht Schmetterlinge an.
  • Schmetterlinge bevorzugen windgeschützte Orte (zum Beispiel in der Nähe von Hecken).

Gäste im Insektenhotel – Fazit

Wie Sie sehen, es gibt eine Reihe unterschiedlicher Insekten, die sich als Gast in einer Nützlingsunterkunft sehr wohl fühlen. Obgleich nicht immer alle kommen, macht es durchaus Sinn, es einmal zu probieren und eine Behausung aufzustellen.

Ärgern Sie sich auch nicht, wenn nicht gleich ein großer Besiedelungserfolgt da ist. Schließlich kommt es auf den Standort, die Umgebung und auch die Jahreszeit an, in der Sie ein Hotel aufstellen.

Ich selbst habe hier eine Reihe von Insektenhotels und Bausätze getestet. Schauen Sie einmal rein, wenn Sie eines für Ihren Garten suchen.

Hier habe ich zudem den aktuellen Bußgeldkatalog für unter Schutz stehende Insekten in Deutschland verlinkt, den Sie sich bei Interesse auch einmal im Detail ansehen können.

Weiterführende Artikel zu den Gästen in einem Insektenhotel

Hier habe ich weiter Artikel für Sie, die mit den Hotelgästen eng zusammen hängen:

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