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Ratgeber über Insektenhotels und Nützlingsunterkünfte

Bambusröhrchen für das Insektenhotel

Ein äußerst beliebter Füllstoff für ein Insektenhotel ist Bambus. Nicht selten werden Behausungen mit diesen Befüllungen gut besiedelt und die Röhrchen sind für Wildbienen eine ideale Brutbehausung. Dennoch: Man kann auch mit Bambus einiges richtig und vieles falsch machen. In diesem Artikel gehe ich näher auf Bambusröhrchen für ein Insektenhotel ein, welche Vorteile diese haben und wie Sie diese einbauen.

Welche Vorteile hat Bambus für ein Insektenhotel

Bambus hat ein paar Eigenschaften, die auch in einem Insektenhotel von Vorteil sind:

Bambusröhrchen sind eine der beliebtesten Füllungen für ein Insektenhotel – und das zu recht.

  • Äußerst robust und widerstandsfähig.
  • Relativ einfach zu verarbeiten (splittert kaum).
  • Natürlicher Rohstoff.
  • Von Natur aus unterschiedliche Größen und Durchmesser gegeben.

Sie sehen, für das Einnisten von Wildbienen ist dieser natürliche Roh- und Werkstoff nahezu ideal. Meiner Erfahrung nach werden Nützlingshotels mit Bambus (oder anderen Pflanzstängel) sehr häufig besiedelt, wenn auch die anderen Parameter (zum Beispiel die Standortfragen) stimmen.

Empfohlener Lochdurchmesser für Bambusröhrchen

Wildbienen lieben abwechslungsreiche Größen zum Einnisten. Da kommt Bambus wie gelegen. Der Lochdurchmesser sollte meiner Empfehlung nach etwa 2 bis 9 mm betragen, wobei die Öffnungen mit 3 bis 6 mm dominieren sollten. So bekommen Sie einen schönen Mix in Ihre Behausung.

Bambusröhrchen Insektenhotel

Hier sind einige Röhrchen zu sehen, die vom Durchmesser hier viel zu groß sind. Besiedelung: kaum zu erwarten.

Wenn Sie ein fertiges Insektenhotel kaufen, achten Sie auch auf diesen Durchmesser. Oft liegt er richtig – manchmal sehe ich aber auch Rohrweiten von 15 mm und mehr. Hier werden sich kaum Bienen ansiedeln.

Gerne haben laut meiner Recherche folgende Bienen folgende Durchmesser:

  • 2 bis 4 mm: Löcherbienen, Maskenbienen, solitär lebende Wespen
  • 3 bis 5 mm: Scherenbienen
  • 5 bis 7 mm: Blattschneiderbienen, Rostrote Mauerbienen
  • 6 bis 9 mm: Gehörnte Mauerbienen

Empfohlene Tiefe für Bambusröhrchen im Insektenhotel

Auch das ist immer wieder ein beliebtes Thema. Ich sehe oft Wildbienenhotels mit einer Gesamttiefe von 5 oder 6 cm. Das ist meines Erachtens viel zu wenig.

Bambusröhrchen für Insektenhotel

Ausreichend tiefe und optimal große Bambusröhrchen werden sehr gerne besiedelt.

Je tiefer, desto besser ist es für die Bienen. Eine Mindesttiefe von 10 cm würde ich empfehlen, besser sind 15 cm. Natürlich ist das ein höherer Aufwand, die Kosten beim Selbstbau steigen und auch das Gewicht ist eine anderes als mit geringen tiefen.

Die Chance, dass sich so Bienen ansiedeln ist aber um einiges höher. Haben die Bienen keinen Platz zum Nisten, legen sie bevorzugt kleinere Brutgänge für Männchen an.

Je tiefer der Bambus, desto eher verschiebt sich das Verhältnis Richtung Weibchen. Es ist daher wichtig, dass genug Tiefe vorhanden ist.

Bambusröhrchen selber machen

Wollen Sie ein Insektenhotel selbst erzeugen oder ein bestehendes ergänzen, können Sie das gut mit Bambusröhrchen* tun. Diese sind sehr gut bearbeitbar:

Schritt 1 – Ablängen

Kürzen Sie längere Stangen auf ihre benötigte Länge. Dazu nehmen Sie am besten eine Handsäge. Empfehlen kann ich es mit einer Metallsäge zu machen. Diese hat mehr und feiner Zähne und bürgt daher für einen sauberen Abschluss des Bambusrohres.

Wenn Sie die Bambusstäbe vor dem Schneiden über Nacht in Wasser einweichen, lassen sie sich besser zersägen.

Schritt 2 – Nachbearbeiten

Haben Sie ein durchgehendes hohles Rohr (ohne Verdickung), schieben Sie das Mark im Inneren vorsichtig mit einem geeigneten Stäbchen nach hinten. Somit haben Sie bereits einen perfekten Abschluss. Alternativ dazu können Sie die Hinterseite mit ein wenig Watte verschließen.

Schneiden Sie den Bambus dagegen hinter einer Verdickung ab, haben Sie automatisch einen Verschluss am hinteren Ende.

Wesentlich ist es, dass die Hinterseite verschlossen ist. Bienen nisten nicht gerne in Röhren, die hinten offen sind.

Die Öffnungen sollten in jedem Fall frei von Splittern und glatt sein, da sich ansonsten Bienen beim Hineinkriechen leicht verletzen können. Scharfkantige Stellen runden Sie mit am besten mit Schleifpapier gut ab.

Schritt 3 – Einbauen

Stecken Sie nun die Bambusröhrchen* in das Insektenhotel hinein. In aller Regel werden sich diese von selbst stützen. Sie müssen nur etwas Gefühl beim Hineinschieben beweisen. Die offene Seite sollte natürlich immer nach vorne ragen.

Optimal ist es, wenn Sie die Bambusröhrchen auch gegen Fressfeinde schützen. Das können Sie zum Beispiel mit einem Drahtgeflecht machen. Wie Sie das gut umsetzen können, erfahren Sie auch hier: Insektenhotel mit Draht schützen.

Bambusröhrchen für das Insektenhotel: Weitere Tipps & Tricks

Hier habe ich noch einige Tipps und Tricks im Hinblick auf Bambus und die Nutzung im Insektenhotel für Sie:

Holzwolle ist in einem Insektenhotel, in das hauptsächlich Wildbienen einziehen sollen, meiner Meinung nach Fehl am Platz.

  • Zum Schneiden sollten Sie keine Schere nutzen: Mit der Schere quetschen Sie den Bambus. So entstehen Risse. Feuchtigkeit kann so besser in hineingelangen. Das mögen Wildbienen überhaupt nicht. Daher: Besser sägen!
  • Wechseln Sie ab: Mischen Sie die Bambusröhren mit anderen Pflanzstängel, wie zum Beispiel Schilfhalmen. Bienen lieben die Abwechslung und werden es Ihnen mit Besiedelung danken.
  • Mischen Sie gewisse Füllungen nicht: Bambus für sich genommen ist ein idealer Füllstoff. In Kombination mit zum Beispiel Holzwolle, Stroh oder Laub sehe ich es aber kritisch. Diese Füllungen locken Insekten an, die zum Beispiel den Bienen Pollen stehlen können. Daher Bambus, Schilf & Co. lieber isoliert in einem Wildbienenhotel geben. Hier habe ich mehr zur Holzwolle als Insektenhotelfüllung für Sie.
  • Das Hotel richtig aufhängen: Kippen Sie das Hotel beim Aufhängen leicht nach vorne. So kann eventuell in den Bambus eingedrungenes Wasser schnell wieder ablaufen und die Röhrchen austrocknen.

Kann man Bambusröhrchen für ein Insektenhotel kaufen?

Natürlich! Sie werden das wahrscheinlich auch tun müssen, denn nicht jedermann hat seinen eigenen Bambus im Garten stehen.

Sehr viele Anbieter im Internet schicken auch speziell für Nützlingsunterkünfte vorgefertigte Bambusröhrchen auf Bestellung aus. Auch die Möglichkeit, längere Stangen im Baumarkt zu erwerben, gibt es natürlich. Längen Sie diese dann einfach wie oben beschrieben ab und verbauen Sie diese im Insektenhotel.

Fazit & Zusammenfassung

Kaum eine Füllung ist so optimal für ein Insektenhotel, wie Bambus. Die Röhrchen* sind von Natur aus unterschiedlich im Durchmesser und äußerst robust sowie widerstandsfähig. Achten Sie auch auf eine gewisse Tiefe (optimal mind. 10 cm), damit Wildbienen ausreichend Platz zum Nisten haben.

Längen Sie die Rohre am besten mit einer feinen Handsäge ab und schleifen Sie kritische Stellen nach. Eine gute Durchmischung von Bambus mit anderen Halmen (Schilf, etc.) ist von Vorteil. Die Kombination von Bambus und Holzwolle oder Stroh sehe ich als kritisch an.

Wenn Sie sich ein Insektenhotel selbst bauen wollen, würde ich daher nur auf Bambus, Schilf und andere Pflanzstängel als Füllung zurückgreifen oder Hartholz mit Bohrungen in Betracht ziehen. Andere Füllmaterialien sind meiner Meinung nach oft unnötig und kontraproduktiv.

Hier meine Empfehlung – Bambusröhrchen mit einem nahezu idealen Lochdurchmesser:

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  • Innendurchmesser: 4-6 mm // Außendurchmesser: 6-10 mm // Länge:ca. 200 mm. Bambusröhrchen. Farbe: Gelb.Hergestellt aus Bambus und ist an beiden Enden offen.

Letzte Aktualisierung: 26.07.2024, Bilder von amazon.de


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