Mein Insektenhotel wird nicht angenommen – was kann ich tun?
Immer wieder mal kann es passieren, dass Ihr Insektenhotel nicht angenommen wird. Dafür gibt es oft nicht nur eine mögliche Ursache – meist ist es das Zusammenwirken mehrere Probleme, die dazu führen, dass sich Wildbiene, Florfliege & Co. eben nicht in Ihrer Behausung ansiedeln. In diesem Artikel erfahren Sie daher, woran es liegen kann und was Sie dagegen tun können.
Warum wird das Insektenhotel nicht angenommen bzw. kaum besiedelt?
Wie eingangs erwähnt, kann das einen oder mehrere der folgenden Gründe haben:
- Ungünstiger Standort: Eine der mitunter häufigsten Ursachen ist der falsche Standort. Sie dürfen Ihr Insektenhotel* natürlich nicht an jenen Standorten aufstellen, an denen in der Umgebung nichts vorzufinden ist, von dem die Insekten leben können. Gut eignet sich daher eine blühende Blumenwiese mit Sträuchern und Bäumen. Schlecht geeignet sind Terrassen und versiegelte Flächen oder Balkone ohne oder mit mäßiger Bepflanzung.
- Falsche Ausrichtung: Auch die Ausrichtung spielt eine Rolle bei der Besiedelung. Insekten haben es gerne sonnig und warm. Daher ist eine Südausrichtung ideal. Alternativ dazu auch Süd-Ost oder Süd-West ausgerichtet. Reine Westlagen sind schlecht, weil das die sogenannte „Wetterseite“ ist. Alle anderen Ausrichtungen sind auch ungenügend, weil es zu schattig und in den Übergangszeiten zu kühl ist.
- Unzureichende Füllung: Auch hier werden sehr viele Fehler gemacht. Ich bin ein Verfechter davon, Behausungen unterschiedlicher Insekten zu trennen. Also beispielsweise ein Wildbienenhotel und einen Florfliegenkasten separat zur Verfügung zu stellen. Tun Sie das nicht, kann es zu Konflikten innerhalb der Tiere kommen. Auch die Art der Füllung kann entscheidend sein: Setzen Sie lieber auch Bohrungen, Bambusröhrchen* oder Pflanzstängel anstelle von Zapfen, Stroh und Laub.
- Mangelnder Wetterschutz: Auch hier kann es immer wieder zu Fehlern kommen. Stellen Sie das Insektenhotel wettergeschützt auf – ansonsten wird es passieren, dass es vor allem im Frühjahr und Herbst immer wieder durchnässt wird. Das stört die Besiedelung und kann im schlimmsten Fall zu Schimmel und Verpilzung der Insektenlarven führen.
- Zu hoher Windangriff: Auch das Hin- und Herschaukeln im Insektenhotel haben die Bewohner gar nicht gerne. Sie sollten daher die Unterkunft immer auch so befestigen, dass diese von Windangriff geschützt ist und nicht (stark) pendeln kann.
- Falsche Bauart: Auch das ist immer wieder ein Problem bei der Besiedelung. Achten Sie auf jeden Fall auf drei Dinge ganz speziell: Erstens braucht jede Unterkunft eine geschlossene Rückwand. Zweitens sollte die Vorderseite durch Draht geschützt werden. Drittens sollten Sie das Hotel soweit nach oben stellen und hängen, dass vom Boden her ein Angriff durch Tiere (Hunde, Katzen, etc.) nicht möglich ist (mind. 80 cm ist meine Empfehlung)
So können Sie der mangelnden Besiedelung Abhilfe verschaffen
Hier kommen nun meine TOP 3 Empfehlungen, wie Ihr Insektenhotel möglicher Weise besser angenommen wird – aber ohne Garantie dafür, dass das auch dann tatsächlich passiert:
- 1. Tipp: Achten Sie darauf, dass bei Ihrem Insektenhotel „technisch“ alles passt. Damit meine ich, dass die Bohrlöcher, Pflanzstängel und Bambusröhrchen* ideale Durchmesser von 2mm bis 9 mm aufweisen und dass auch eine ausreichende Tiefe von zumindest 10 cm gegeben ist. Nur so werden Wildbienen und Wespen Ihrem Quartier das Vertrauen schenken.
- 2. Tipp: Wenn Ihr Insektenhotel nicht besiedelt wird, sollten Sie es mit einem anderen Standort probieren. Im laufenden Betrieb sollten Sie zwar niemals den Standort wechseln – aber wenn ohnehin noch kein Gast da war ist das kein Problem. Suchen Sie einen nach Süden ausgerichteten Ort, der wind- und wettergeschützt ist und in einer naturnahen Umgebung (Wasserstelle, blühende Pflanzen, Sand- oder Lehmvorrat) liegt.
- 3. Tipp: Achten Sie darauf, dass die Füllungen im Insektenhotel stimmen. Verbannen Sie Tannenzapfen oder Laub oder anderes eher unsinniges Zeug aus der Behausung und ersetzen das durch Bambusröhrchen, Pappröhrchen, Pflanzstängel oder Hartholzblöcke mit Lochbohrungen.
Wenn Sie das alles probiert bzw. umgesetzt haben, brauchen Sie nur noch eines: Die richtige Jahreszeit und eine kräftige Portion Geduld. Meist stellt sich im darauffolgenden Frühjahr der erste Erfolg bei der Besiedelung ein.
Wenn Sie ein adäquates Insektenhotel kaufen möchten, sehen Sie sich zum Beispiel dieses hier an, dass ich zu Hause auch bereits getestet habe:
- Bessere Bestäubung und Artenvielfalt fördern: Die Nisthilfe verbessert die Bestäubung und trägt zum Schutz unterschiedlicher z.T. gefährdeter Wildbienenarten wie der Schöterich-Mauerbiene bei
Letzte Aktualisierung: 2024-12-07, Bilder von amazon.de