Frühlings Pelzbiene: Sieht aus wie eine Hummel – ist aber keine
Die Frühlings Pelzbiene (auch „Gemeine Pelzbiene“) könnte auf den ersten Blick ein Fall für eine Verwechslung sein. Immerhin gleicht ihr pelziger Körper der einer Hummel. Aber bei näherer Betrachtung können Sie feststellen, dass es sich bei diesem Hotelgast um eine Biene handelt. Erfahren Sie hier alles zu ihrer Lebensweise, ihrem Äußeren und wie Sie sie mit Nisthilfen in den eigenen Garten locken können.
Steckbrief
- Deutscher Name: Frühlings-Pelzbiene (Gemeine Pelzbiene)
- Wissenschaftlicher Name: Anthophora plumipes
- Familie: Echte Bienen (Apoidea)
- Ordnung: Hautflügler
- Lebensraum: Lehmgruben, Sandgruben, Alte Hauswände, Scheunen, Ställe, Trockensteinmauerwerk, klippenartige Uferbereiche (Steilwände)
- Vorliebe für (Auswahl): Lerchensporn, Beinwell, Blaukissen, Lungenkraut
- Flugzeit: Etwa Anfang/Mitte März bis Mitte Juni
- Körperlänge: Rund 14 bis 15 mm
- Männchen: grauer Körper und sehr lange Fransen auf dem mittleren Beinpaar.
- Weibchen: entweder graubraune Behaarung mit rötlicher Beinbürste oder grauer bis schwarzer Abdomen und Thorax.
- Nahrung: Nektar und Pollen
- Verbreitung: Ganz Europa (in Deutschland kennt man derzeit 13 unterschiedliche Arten)
Nestbau, Nistweise & Nisthilfe
Bei der Frühlings Pelzbiene handelt es sich um eine solitär lebende Wildbienenart. Ihr Nistverhalten unterscheidet sich nicht von anderen Einzelgänger-Bienen. Bevorzugt werden neben alten Mauern auch Trockensteinschlichtungen, steilere Felswände mit Spalten, alte Häuser, Ställe oder Scheunen. Daher nistet die Pelzbiene auch gerne in Insektenhotels und Nützlingsbehausungen, wenn die erforderlichen Materialien bereitgestellt werden.
Als sehr gute Nisthilfe erweisen sich für die Pelzbienen Rissen, Spalten und Löchern in Totholz , lößhaltigen- oder lehmhaltigen Materialien von etwa 8 mm im Durchmesser. Sehen Sie sich dazu am besten auch diesen Bausatz* an:
Diese Bienenart brütet nämlich bevorzugt in Spalten und Rissen alter Lehmhäuser oder Trockensteinmauern. Sie nutzen zwar auch vorgebohrte Gänge, haben aber grundsätzlich kein Problem, ihre Gänge selbst anzulegen bzw. zu erweitern. Eine gewisse Tiefe ist natürlich auch erforderlich. Je tiefer, desto besser – 20 bis 25 cm wären ideal.
Die selbstgebauten Gänge sind oft sehr verzweigt und in Ihnen befinden sich die hintereinander angelegten Brutzellen, wie man das von anderen solitär lebenden Bienen auch kennt. Diese Zellen werden dann mit Nahrung für den Nachwuchs befüllt. Im unteren Bereich legt das Weibchen einen Pollenbrei mit etwas Nektar an, der im oberen Bereich mit flüssigem Nektar und etwas Pollen ergänzt wird. Darauf schwimmt das Ei und in weitere Folge die Larve.
Schlüpfzeit & Lebenszyklus
Die Frühlingspelzbiene produziert lediglich eine Generation pro Jahr. Die aus dem Ei schlüpfende Larve verpuppt sich relativ rasch und verwandelt sich in das fertige Insekt. Die Nistgänge (auch in Ihrem Insektenhotel) bleiben relativ lange verschlossen, da das Insekt über den Sommer, Herbst und Winter in der Unterkunft verbleibt und erst im nächsten Frühjahr schlüpft. Die verschlossenen Gänge kann man oft an ihrem sehr hellen (fast weißen) Verschluss erkennen.
Beobachtbar ist die Frühlings Pelzbiene in der Zeit von etwa Anfang/Mitte März bis Mitte Juni. Die Männchen treten dabei rund zwei- bis drei Wochen vor den Weibchen in Erscheinung. In den linienförmig angelegten Nestern befinden sich daher die Männchen vor den Weibchen, weil diese vorher hinausmüssen. Das ist übrigens bei den meisten solitär lebenden Wildbienen, wie zum Beispiel bei der roten Mauerbiene auch so.
Die am häufig vorkommende Art in Deutschland ist übrigens die in diesem Beitrag vorgestellte Frühlings Pelzbiene (Gemeine Pelzbiene). Zu den weiteren bekannten Arten zählen die Wald-Pelzbiene und die Vierfleck-Pelzbiene.
So locken Sie die Pelzbiene in Ihren Garten
Die Unterkunft bzw. Behausung sollte in jedem Fall nach Süden ausgerichtet und wind- sowie wettergeschützt aufgestellt sein. Attraktiv sind für die Pelzbiene in der Regel sehr viele Pflanzenfamilien. Es handelt sich daher um eine unspezialisierte Bienenart. Als sehr beliebt bekannt sind das Blaukissen, das Lungenkraut und der Lerchensporn. Weitere Pflanzen, die Sie in der Nähe platzieren können sind (auszugsweise):
- Raps
- Blaue Heckenkirsche
- Weißklee
- Schwertlilie
- Gundelrebe
- Weiße- und Rote Taubnessel
- Tulpe
- Erdrauch
- Purpurrotes Leinkraut
- Hohe Schlüsselblume
- Apfel
- Birne
- Japanische Blütenkirsche
- Rosskastanie
Weitere Tipps für eine erfolgreiche Ansiedlung sind:
- Zu Verfügung stellen von Blühstreifen
- Bereitstellung abgestorbener Gehölze oder rasch vermorschendem Gehölzen am Rand von Obstbäumen.
- Keine Nutzung von Insektiziden und Pestiziden
- Dichtstehende Pflanzen, damit der Boden nicht attraktiv für Bodennister wird.
Vom Lochdurchmesser her (etwa 8 mm) könnte zum Beispiel das etwas für eine Ansiedlung der Pelzbiene in Ihrem Garten sein:
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Letzte Aktualisierung: 8.09.2024, Bilder von amazon.de