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Ratgeber über Insektenhotels und Nützlingsunterkünfte

Florfliegenkasten: Nützliches für begabte Schädlingsbekämpfer

Ich persönlich bin eher ein Gegner davon, verschiedene Insekten in ein und demselben Hotel einzuquartieren. Zu hoch ist hier die Gefahr, dass sich die Tiere untereinander nicht vertragen. Eine gute Gelegenheit, diesem Umstand auszuweichen, ist zum Beispiel die Bereitstellung von einem Florfliegenkasten. Warum das Sinn macht und wozu Florfliegen gut sind, erfahren Sie daher in diesem Beitrag.

Wie sieht die Florfliege aus und warum hilft sie im Garten?

Die (gemeine oder auch grüne) Florfliege ist eine relativ große Fliege mit ebenso großen Flügeln, die grünlich schimmern. Ihre Flügelspannweite kann bis zu 3 cm betragen.

Florfliegenhaus

Florfliegeneier, aus denen später die Larven schlüpfen, welche die Blattläuse vertilgen.

In unseren Gefilden wird dieses Insekt auch „Blattlauslöwe“ genannt – nicht zu unrecht, weil sich Florfliegenlarven bevorzugt von diesen Schädlingen ernähren. Und so sehen Sie auch gleichzeitig den Nutzen der Fliege: Haben Sie nämlich einen Blattlausbefall in Ihrem Garten, können Sie mit dem Bereitstellen eines Florfliegenkastens ganz bewusst darauf setzen, dass sich Florfliegen ansiedeln und der Plage Herr werden.

Die Florfliege ist eher nachts und in der Dämmerung aktiv, sodass sie sich unter tags verkriecht (und auch da kommt die Behausung ins Spiel). Die Überwinterung erfolgt bevorzugt an wärmeren Orten, wie Fensterritzen, alten Dachböden aber auch in Laub oder Holzwolle (wenn Sie diese in Ihrer Behausung zur Verfügung stellen).

Ist ein Florfliegenkasten sinnvoll?

Ein eigener Florfliegenkasten macht deswegen durchaus Sinn und noch aufgrund eines zweiten Aspekts: Die adulte (also Erwachsene) Florfliege ernährt sich auch von Nektar und Pollen. Das ist das Material, dass Wildbienen in ein gemischtes Insektenhotel schaffen – also eines, das von mehreren verschiedenen Insekte genutzt wird.

Kasten für Florfliegen

Die Florfliege birgt einiges an Konfliktpotential mit anderen Insekten, wie zum Beispiel Wildbienen.

Sie sehen: Das ist schon einmal ein mögliches Konfliktpotential: Während Insekt A Nektar und Pollen für die eigenen Larven braucht, frisst Insekt B dieses. Es kann (muss nicht) also passieren, dass die Florfliegen den Wildbienen die Nahrung wegschnappt.

Daher macht für mich ein separater Florfliegenkasten* also durchaus Sinne, weil sich in do einer Behausung Wildbienen niemals ansiedeln werden. Im Gegenzug habe ich noch nie gesehen, dass es sich eine Florfliege im reinen Wildbienenhotel gemütlich macht.

Daher: Sie können beide Insekten gemeinsam halten, mit der Gefahr, dass es zu Konflikten und Absiedelung oder von vorne herein zu keiner Besiedelung kommt. Ich trenne Insekten daher lieber in mehreren Behausungen auf.

Wie und wo sollten Sie einen Florfliegenkasten aufhängen?

Auch beim Aufhängen eines Florfliegenkastens sollten Sie ein paar Dinge beachten (mehr dazu auch hier: Insektenhotel Standort):

  • Richten Sie das Florfliegenhaus* nach Süden aus. Das sorgt für Wärme und bringt den Vorteil mit sich, dass die Behausung nach einem Regenguss schneller wieder abtrocknen kann.
  • Achten Sie darauf, dass die Füllung nicht nass werden kann. Das erreichen Sie mit einem größeren Dachvorsprung und einem regengeschützten Ort.
  • Das Hotel sollte auch im Wind nicht schaukeln. Daher ist es besser, den Florfliegenkasten eher zu fixieren als an einer langen Schnur zu befestigen.
  • Auch die Höhe sollte passe. Wenn Sie das eine oder andere beobachten wollen, liegt diese idealerweise bei rund 150 cm bis 180 cm.
  • Stellen Sie die Unterkunft in der Nähe von Blumen auf, die blühen und im idealsten Fall dort, wo auch Blattläuse zu finden sind.

Wenn Sie also einen Blattlausbefall haben, eignet sich ganz klar ein Standort in der Nähe! Siehe auch hier: Insektenhotel gegen Blattläuse.

Was bewirkt ein roter Florfliegenkasten?

Florfliegenkasten

Das Rot des Florfliegenkastens zieht dieses Insekt an. Hier im Bild stimmt auch die Befestigung und die Länge des Vordachs.

Es wird Ihnen vielleicht das eine oder andere Mal schon aufgefallen sein: Insektenhotels (und auch Florfliegenkästen) sind zur Gänze oder zumindest teilweise rot gestrichen.

Diese rote Farbe lockt nämlich Florfliegen an. Es zahlt sich daher aus, die Florfliegenbehausung* rot anzumalen. Wenn Sie sich dazu entscheiden, in einen Blumentopf Holzwolle zu füllen, können Sie den Topf außen auch rot anmalen.

Zumindest die Vorderseite einer Unterkunft sollte eine rote Farbe aufweisen. Das heißt aber nicht automatisch, dass sich ganz sicher eine Florfliege ansiedeln wird – es erhöht nur die Chancen dazu. Es müssen die anderen Rahmenbedingungen auch stimmen.

Welches Material ist im Florfliegenhaus als Füllung sinnvoll?

Wie bereits oben angedeutet, nützen Florfliegen den Kasten üblicher Weise auf zwei Arten:

  • Als Schutz in der Zeit, in der Sie nicht aktiv sind (das ist unter tags).
  • Als Möglichkeit zu überwintern.

Eine leere Behausung ist da also nicht gerade hilfreich. Als Füllmaterial kommen aber nicht alle Materialien in Betracht.

Florfliegen Holzwolle

Holzwolle ich bei Florfliegen beliebt und besser geeignet als Laub oder Stroh.

Ungeeignet sind meiner Ansicht nach folgende Materialien, die man aber immer wieder sieht: Bambus, Rinde, Grobe Holzstücke, Pflanzenstängel, Äste.

Viel geeigneter sind dagegen für Florfliegen Materialien, die isolieren und Wärme sowie Schutz bieten. Das sind meiner Ansicht nach zwei Füllungen:

  • Holzwolle ist meiner Meinung nach die bevorzugte Füllung der beiden. Dieses Material ist preiswert, isoliert gut und bietet Schutz. Es ist sehr flexibel und kann das Innere eines Florfliegenkastens gut ausfüllen. Hier können Sie sich meiner Ansicht nach geeignete Holzwolle ansehen*.
  • Laub finden Sie zwar in so gut wie jedem Garten und jeder Wiese, es hat aber zwei  entscheidende Nachteile: Ist es feucht geworden, schimmelt es sehr schnell und ist so unbrauchbar. Außerdem wird es mit der Zeit porös und kann zerbröseln.

Ich bevorzuge daher ganz klar Holzwolle – und würde sagen, die Florfliegen auch.

Kann man einen Florfliegen-Kasten auch selber bauen?

So, wie Sie ein Insektenhotel auch selber bauen können, haben Sie natürlich auch die Möglichkeit, einen Unterschlupf für Florfliegen zu basteln. Hier eine kurze Anleitung zum Bau einer Florfliegenunterkunft in einem Blumentopf:

  • 1. Schritt: Reinigen Sie den Topf (ohne Spülmittel) und lassen diesen dann gut trocknen.
  • 2. Schritt: Bohren Sie vorsichtig ein Loch in das untere Ende des Topfs, wenn dieser nicht ohnehin bereits ein Loch hat.
  • 3. Schritt: Fädeln Sie bereits jetzt eine Schnur durch den Blumentopf, damit Sie die Unterkunft dann auch aufhängen können.
  • 4. Schritt: Stopfen Sie das Innere des Blumentopfs mit Holzwolle* voll.
  • 5. Schritt: Geben Sie an die Öffnung des Topfs ein Drahtgeflecht, damit die Holzwolle nicht herausfallen kann.
  • 6. Schritt: Hängen Sie die Florfliegenbehausung nun auf.

Natürlich können Sie den Blumentopf außen auch gestalten. Diesfalls vergessen Sie aber nicht die Sache mit der roten Optik (siehe Absatz weiter oben) und malen Sie den Topf nach der Reinigung und Trocknung an, noch bevor Sie diesen Füllen.

Wo kann man einen Florfliegenkasten kaufen?

Meiner Erfahrung nach finden Sie in Baumärken häufig lediglich ganze Insektenhotels mit gemischten Füllungen, wie zum Beispiel Zapfen, Holzwolle, Bambusröhrchen und gebohrten Löchern in Rundhölzern. Ein Kasten oder Hotel, das rein für Florfliegen gemacht ist, finden Sie eher relativ selten.

Ich habe bei Amazon eines entdeckt, das Sie eventuell interessieren könnte. Es ist komplett in rot gehalten und ist etwa 30 x 21 x 20 cmm groß. Dieses Haus hat Lamellen, damit die Florfliegen im Inneren überwintern können. Sehen Sie sich diesen Florfliegenkasten auch hier im Detail an:

Habau 3015 Florfliegenkasten*
  • Eingelassene Lamellen

Letzte Aktualisierung: 28.04.2024, Bilder von amazon.de